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Ehrlichiose beim Hund: Infektionskrankheit erkennen und behandeln

17.05.2024 - Lesedauer: 8 Minuten

Besitzer suchen ein Hundeohr nach Zecken ab

Zecken sind bei Hunden keine Seltenheit, sollten allerdings rechtzeitig entdeckt und entfernt werden.

Wenn es deinem Hund nach einem Zeckenbiss schlecht geht, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen. Es gibt mehrere Krankheiten, die von Zecken übertragen werden können. Dazu gehört die Ehrlichiose beim Hund. Wir erklären dir, wie sich diese Infektionskrankheit bei deinem Vierbeiner äußert und wie sie behandelt werden kann.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ehrlichiose-Erreger sind Bakterien, die durch einen Zeckenbiss übertragen werden können. Dies kann bereits ab drei Stunden nach dem Anheften der Zecke der Fall sein.
  • Die gehäuft im Mittelmeerraum vorkommende Infektionskrankheit Ehrlichiose beim Hund ist heilbar, kann aber unbehandelt zum Tod führen. Da es keine Impfung gibt, ist es wichtig, die Hunde vor Zecken zu schützen.
  • In der akuten Infektionsphase kommt es zu verschiedenen Symptomen, wie Fieber, Schwäche und Lymphknotenschwellungen. Auch Nasenbluten, punktförmige Einblutungen oder Blutarmut können auftreten. Später kann es zu Ödemen und Lahmheiten kommen.
  • Ehrlichiose ist zwischen Hunden übertragbar, aber nicht vom Hund auf den Menschen.

Was ist Ehrlichiose beim Hund?

Bei der Caninen Monozytären Ehrlichiose (CME) handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, die bei einem Zeckenbiss entstehen kann. Ihr Träger ist die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die zu den Schildzecken gehört. Die Zecke ist insbesondere in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Vorsicht gilt unter anderem:

  • in Afrika
  • in Südostasien
  • im Mittelmeerraum

Aus diesem Grund ist Ehrlichiose bei Hunden auch eine der sogenannten Mittelmeerkrankheiten – genau wie die Leishmaniose. Hunde können sich aber auch innerhalb von Deutschland oder in anderen europäischen Ländern mit Ehrlichiose infizieren, indem das Ehrlichia-Bakterium von Zecken übertragen wird. Über den Stechrüssel der Zecken gelangen die Erreger, die Ehrlichien, ins Blut des Hundes.

Während der Inkubationszeit von acht bis 20 Tagen kommen die Erreger final im Organismus an. Die Bakterien befallen den gesamten Körper, vor allem die Zellen in der Leber und der Milz. Dort haben sie es auf die weißen Blutkörperchen beziehungsweise Leukozyten abgesehen. Dabei haben sie hauptsächlich Einfluss auf die zirkulierenden Zellen, die Monozyten genannt werden, und die Makrophagen, bei denen es sich um die Fresszellen der Leukozyten handelt. Beide spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem. Sie sind für die Bekämpfung von Fremdkörpern wie Bakterien, Viren und Giften zuständig. Ehrlichien setzen sich schnell an Organen fest und verursachen Entzündungen und Blutungen. Besonders betroffen sind:

  • Herz
  • Lunge
  • Nieren
  • Hirnhaut

Einige Hunderassen zeigten in der Vergangenheit eine erhöhte Anfälligkeit für die chronische Form der Ehrlichiose, bei der es zu Veränderungen des Knochenmarks und des Blutbildes kommen kann. Sie neigen zu einem schwereren Verlauf der Krankheit. Hierzu zählen die Deutschen Schäferhunde und die Dobermänner

Hinweis: Zecken sorgen für weitere Krankheiten

Zecken sind dafür bekannt, auch andere Erreger zu übertragen. Deswegen solltest du deinen Hund immer gut vor Zeckenbissen schützen. Durch einen Biss kann dein Hund unter anderem folgende Krankheiten bekommen:

Anaplasmose

Hepatozoonose

Babesiose

Rickettsiose

Meningitis

Wie wird Ehrlichiose beim Hund diagnostiziert?

Viele Symptome im ersten Stadium fallen nicht auf oder können anderen Hundekrankheiten zugeschrieben werden. Deshalb wird die Ehrlichiose beim Hund oft nicht sofort erkannt. Informiere bei Verdacht deinen Tierarzt oder deine Tierärztin darüber, ob und wann ihr im Ausland gewesen seid, auch wenn der Aufenthalt schon länger zurückliegt.

Ob dein Hund tatsächlich an Ehrlichiose erkrankt ist, kann bei einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Das ist bereits im frühen Stadium möglich, während später zudem ein direkter Nachweis der Bakterien sowie ein Antikörper-Test gemacht werden kann.
Übrigens kann der Antikörper-Test auch positiv ausfallen, wenn dein Hund die Ehrlichiose schon vor längerer Zeit hatte und längst überstanden hat.

Wie äußert sich Ehrlichiose beim Hund?

Die Krankheit verläuft in drei Phasen. Die ersten ein bis vier Wochen nach dem Zeckenbiss werden als akute Phase der Ehrlichiose beim Hund bezeichnet. Sie ist je nach Immunsystem unterschiedlich stark ausgeprägt. In dieser Zeit kann die Anzahl der Blutplättchen sinken. Störungen der Blutgerinnung sind möglich. Der Hund wirkt teilnahmslos und schwach. Neben Fieber und Lymphknotenschwellungen kommen Blutungen im Maul und aus der Nase vor. Die Schleimhäute sehen blass aus. In einigen Fällen muss sich das Tier erbrechen und verliert Gewicht. Atemnot und Anfälle sind weitere Symptome, die du bei einem betroffenen Hund beobachten kannst.

In der subakuten Phase kämpft das Immunsystem gegen die Erkrankung an. Währenddessen zeigt die Ehrlichiose beim Hund kaum Symptome oder Beschwerden, die für Menschen sichtbar sind. Die Ehrlichien befinden sich in dieser Zeit überwiegend in der Milz und ihren Makrophagen. Es kann mehrere Monate oder Jahre so weitergehen, bis die Ehrlichiose beim Hund entweder abheilt oder in das nächste Stadium übergeht.

Zum Schluss folgt die chronische Phase, in der die Anzahl der roten und weißen Blutplättchen und Blutzellen sinkt. Dann können Gelenkentzündungen und Nierenprobleme auftreten. Weitere Anzeichen sind Blässe und Ödeme sowie Blutungen in den Organen. Ehrlichiose beim Hund kann auch den Augen schaden und bis zur Erblindung führen. Ebenso treten in einigen Fällen Verwirrtheit und Gleichgewichtsstörungen auf. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Ehrlichiose beim Hund zu Lahmheit oder Bewegungsstörungen führt. Wenn die Ehrlichiose einen Schub beim Hund verursacht, solltest du sicherheitshalber sofort tierärztlichen Rat einholen!

Sieh dir die bekanntesten Symptome der drei Phasen in folgender Tabelle an:

Phasen

Anzeichen

Akute Phase

  • Anzahl der Blutplättchen sinkt
  • Störungen der Blutgerinnung möglich
  • Hunde wirken schwach und teilnahmslos
  • Fieber
  • Lymphknotenschwellung
  • Blutungen aus Maul und Nase
  • Blasse Schleimhäute
  • Erbrechen
  • Atemnot
  • Chance auf Spontanheilung

 

Subakute Phase

 

  • kaum Symptome
  • Erreger wandern vorwiegend in die Milz
  • Situation kann mehrere Jahre so andauern
  • Chance der Selbstheilung

 

Chronische Phase

 

  • Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen sinkt
  • Gelenkentzündungen
  • Nierenprobleme
  • Blässe
  • Ödeme
  • Blutungen in den Organen
  • Schäden an den Augen/Erblindung
  • Verwirrtheit
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Lahmheit

Ist Ehrlichiose auf Menschen übertragbar?

Wer seinen Hund liebt und gerne mit ihm kuschelt, fragt sich: Ist Ehrlichiose beim Hund ansteckend? An der bakteriellen Infektionskrankheit Ehrlichiose können zwar sowohl Tiere als auch Menschen erkranken, in den meisten Fällen jedoch nur nach einem direkten Zeckenbiss. Hundebesitzer können die Krankheit also lediglich bekommen, wenn sie selbst von einer infizierten Zecke gebissen wurden. Die Krankheit ist nicht vom Hund auf den Menschen übertragbar. Es gibt also keine Ansteckungsgefahr.

Ist Ehrlichiose zwischen Hunden übertragbar?

Eine Übertragung von einem Hund auf den anderen ist unwahrscheinlich, aber möglich. Es kann allerdings nur passieren, wenn die Tiere direkten Blutkontakt hatten. Das kann zum Beispiel bei einer wilden Auseinandersetzung oder bei einer Bluttransfusion der Fall sein. Zu beachten ist außerdem, dass die braune Hundezecke zwischen den Tieren hin- und herspringt. Leben mehrere Vierbeiner in einem Haushalt, sollten im Verdachtsfall alle untersucht werden.

Zwei Hunde spielen miteinander im Park

Ist Ehrlichiose beim Hund heilbar?

Wurde eine Ehrlichiose bei deinem Hund festgestellt, hängen die Heilungschancen von mehreren Faktoren ab. Wird sie frühzeitig erkannt und behandelt, gibt es sehr gute Heilungschancen. Ist es schon eine chronische Ehrlichiose beim Hund geworden, sieht es schlechter aus. Dann kann die Erkrankung sowohl Spätfolgen als auch Spuren im Organismus hinterlassen haben. Das ist auch der Fall, wenn eine Blutvergiftung vorliegt oder das Tier gleichzeitig mit mehreren Mittelmeerkrankheiten infiziert ist. Im schlimmsten Fall kann Ehrlichiose für Hunde tödlich enden.

Wie alt kann ein Hund mit Ehrlichiose werden?

Bei einer rechtzeitigen und erfolgreichen Behandlung der Ehrlichiose wird die Lebenszeit normalerweise nicht beeinträchtigt. Liegt jedoch eine chronische Erkrankung mit Organschäden vor, kann durch die Ehrlichiose beim Hund die Lebenserwartung verkürzt werden.

Ehrlichiose beim Hund: Behandlung

Ehrlichiose-Therapien und Behandlungen bestehen in der Regel aus der Gabe von unterschiedlichen Medikamenten. In erster Linie müssen die akuten Symptome wie Blutarmut oder die Blutungsneigung behandelt werden. Liegt eine starke Blutarmut vor, können Bluttransfusionen erforderlich sein. Zusätzlich können Infusionen tierärztlich verordnet werden.
Dann kommt häufig ein Antibiotikum zum Einsatz. Es soll den Erreger abtöten und verhindern, dass er sich vermehrt. Je nach Schwere der Erkrankung ist eine Einnahme über mehrere Wochen sinnvoll. Dann stehen die Chancen gut, die Ehrlichiose beim Hund zu bekämpfen.

Um herauszufinden, ob durch die Behandlung alle Bakterien beseitigt wurden, ist eine weitere Blutuntersuchung nach sechs bis zwölf Monaten zu empfehlen. Im Zweifelsfall muss dann erneut ein Antibiotikum gegeben werden.

Wie kann man Ehrlichiose beim Hund vorbeugen?

Es gibt keine Impfung, wie zum Beispiel bei der Borreliose, gegen Ehrlichiose beim Hund. Deshalb ist es besonders wichtig, dieser Krankheit vorzubeugen und deinen Hund vor Zecken zu schützen. Suche ihn dafür nach jedem Spaziergang nach den gefährlichen Tierchen ab und entferne diese fachgerecht. Das gilt sowohl für die festsitzenden als auch für die locker im Fell verweilenden Blutsauger. Die wichtigste Maßnahme ist jedoch, einen geeigneten Zeckenschutz für Hunde zu nutzen.

Wichtig: Checks insbesondere im Urlaub wichtig

Auch beim Urlaub am Mittelmeer solltest du einen für die Region geeigneten Zeckenschutz in regelmäßigen Abständen anwenden. Informiere dich über die Wirkungsweise des jeweiligen Präparats, um es richtig zu nutzen. Entdeckst du nach dem Spielen dennoch eine Zecke, bietet sich eine Zeckenzange für das Entfernen an.

Lass dich in deiner Tierarztpraxis zu Spot-ons, Zeckenhalsbändern und Tabletten gegen Zecken beraten, um die passende Lösung für deinen vierbeinigen Liebling zu finden.

Hund bekommt Zeckenschutz durch Spot-on Präparat

Kann man Ehrlichiose beim Hund durch Ernährung vorbeugen?

Zusätzlich zu klinisch getesteten Präparaten findest du im Netz auch viele vermeidliche Alternativen, wie etwa Kokosöl, Neemöl, Schwarzkümmelöl oder auch Bernsteinketten. Allen gemeinsam ist, dass es für diese Produkte keine klinischen Studien über die Wirksamkeit gibt. Die Erkenntnisse beruhen also lediglich auf Erfahrungsberichten. Bei unentdeckten Infektionen mit Parasiten können schwerwiegende Folgen auftreten. Deswegen solltest du stets Wert auf einen wirksamen Schutz legen und dich im Zweifel immer von deinem Tierarzt oder dem Team von Dr. Fressnapf beraten lassen. Denke daran: Nicht nur gut sichtbare Zecken können eine Gefahr darstellen, auch kleinste Parasiten, die mit dem Auge kaum oder gar nicht sichtbar sind, stellen eine potenzielle Gefahr dar. Haben sie den Hund einmal befallen, musst du mit einigen Untersuchungen und damit einhergehenden Kosten rechnen.

Viele Hundeliebhaber wünschen sich Alternativen zu den gängigen pharmazeutischen Präparaten. Allerdings solltest du bedenken, dass sie bei richtiger Anwendung lediglich eine Gefahr für die Parasiten sind, nicht aber für den Hund. Hinzukommt, dass auch vermeintlich pflanzliche Mittelchen chemische Stoffe beinhalten.

Fazit: Frühzeitig handeln bei Ehrlichiose

Ehrlichiose beim Hund ist eine bakterielle Infektionskrankheit, deren Erreger durch einen Zeckenbiss übertragen werden können. Eine Infektion ist vor allem im Mittelmeerraum, aber auch in Deutschland möglich. Ehrlichiose kann in seltenen Fällen zwischen Hunden übertragen werden, aber nicht vom Vierbeiner auf den Menschen. Die Krankheit verläuft in drei Phasen und kann im schlimmsten Fall chronisch werden oder zum Tod führen. Wird der Hund frühzeitig behandelt, gibt es gute Heilungschancen. In jedem Fall ist es wichtig, deinen Hund rechtzeitig vor Zecken zu schützen. Dafür gibt es verschiedene geeignete ZeckenschutzPräparate.

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